20.12.2019
Im Krankenhaus Tauberbischofsheim können Patientinnen und Patienten der Konservativen Orthopädie und Speziellen Schmerztherapie während ihres stationären Aufenthaltes das jetzt in einem eigens für sie eingerichteten Raum für Medizinische Trainingstherapie (MTT).
"Die Medizinische Trainingstherapie ist eine der zentralen Säulen in der Behandlung von Problemen im muskuloskelettalen Bereich. Bei der Therapie chronischer Schmerzen, die nicht operativ behoben werden können, wirkt Bewegung langfristig besser als jedes Schmerzmittel. Sie hat keine Nebenwirkung, hat positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und das Selbstbewusstsein. Und das Beste: auch nach der stationären Therapie können die einstudierten Übungen weiter von unseren Patienten in Eigenleistung praktiziert werden", erklärt Dennis Sankat, Chefarzt der Abteilung für Konservative Orthopädie und Spezielle Schmerztherapie. Wichtig sei dem Chefarzt darüber hinaus bei den Patienten während der stationären Therapie die Bewegungsfreude zu wecken, da Schmerzpatienten auf Grund ihrer Beschwerden dazu neigen, eine Schonhaltung einzunehmen um die schmerzende Bewegung zu vermeiden. "Im neuen MTT-Raum können wir den Patienten jetzt innerhalb von Haus 1 eine gute Trainingsmöglichkeit anbieten, die sie während des stationären Aufenthalts intensiv nutzen können. Das ist ein echter Gewinn." Je nach persönlicher Einschränkung sei es für den Erfolg der Therapie enorm wichtig, gestörte Funktionen mit gezieltem Training wieder anzubahnen und wieder Kraft, Beweglichkeit und Koordination aufzubauen. Ein weiterer Vorteil des neuen MTT-Raums ist die direkte Nähe zur Physiotherapie. Die Physiotherapeuten leiten die Patienten bei der Trainingstherapie individuell an und demonstrieren die Übungen.
Kürzere Wege und ein Trainingsraum mit
Wohlfühlcharakter
Bislang
mussten die Patienten weite Wege bis ins Haus 2 zu ihrer Medizinischen
Trainingstherapie (MTT) zurücklegen. Mit der Einrichtung des MTT-Raums im
ehemaligen Archiv hat sich das nun geändert. "Der weite Weg durch den
Versorgungsgang war für die Schmerzpatienten mitunter eine psychische Hürde und
eine zusätzliche körperliche Belastung", betont Chefarzt Dennis Sankat. Für den
neuen MTT-Raum wurde der ehemaliger Archivraum im Untergeschoss des Krankenhauses
umfassend saniert. Wasser- und Sanitärinstallationen sowie Boden und Decke
wurden komplett erneuert - das Lichtkonzept auf die Bedarfe eines Trainingsraumes
angepasst, wie Technikleiterin Barbara Keller und Manuela Günther, Leiterin der
Medizintechnik, berichten. "Der neue Raum hat einen Boden in Holzoptik und
außerdem eine große Spiegelwand, die das Licht reflektiert und zugleich den
Patienten zur Kontrolle der Übungshaltung dient", berichtet Barbara Keller. Ein
weiteres Highlight im neuen Raum sei auch - so sind sich alle einig - eine
großzügige Lichtinstallation an der Decke. "Sie zeigt einen freundlichen
Wolkenhimmel mit einem Sonnenstrahl und vermittelt damit ein freies, luftiges
Gefühl, auch wenn man sich im Untergeschoss befindet", sagt Manuela Günther. Mit
dem Ergebnis der Baumaßnahme sind die Beteiligten mehr als zufrieden. "Die
Kolleginnen und Kollegen aus der Physiotherapie können auf dem Gebiet der MTT
jetzt aus dem Vollen schöpfen. Kardiogeräte, wie Crosstrainer, Fahrradergometer
und Rudergerät stehen bereit und auch für das Training einzelner Muskelgruppen
und Bewegungsabläufe sind Zuggeräte, Beinpresse, Hüfttrainer, Rumpfheber
installiert worden. Auch ein kleiner Gymnastikbereich steht zur Verfügung",
sagt Jonas Maghary, Oberarzt der Abteilung für Konservative Orthopädie und
spezielle Schmerztherapie.
Das Krankenhaus Tauberbischofsheim
veranstaltet am Samstag, 15. Februar 2020 einen Patiententag zum Thema "Hilfe
bei Rückenschmerz" und stellt unter anderem den neuen MTT-Raum vor. Neben
mehreren Vorträgen sind auch Workshops und verschiedene Infostände geplant.