08.02.2019
In „Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer Akut-Kliniken Deutschlands“ aufgenommen – Behandlung von chronischen Schmerzen der Knochen und Gelenke nach ganzheitlichem multimodalem Konzept – Eine von nur 28 Klinken in Deutschland
Bei vielen
Menschen sind sie Grund für Beeinträchtigungen im Alltag, im Beruf und für den
Verlust von Lebensqualität: chronische Gelenk- und Rückenbeschwerden. In der
vor knapp zwei Jahren neu gegründeten Abteilung für Konservative Orthopädie undSpezielle Schmerztherapie am Krankenhaus Tauberbischofsheim werden derartige
Beschwerden der Patientinnen und Patienten nach einem speziellen Konzept konservativ
behandelt - also ganz ohne Operation. Dieses Behandlungskonzept entspricht den
strengen Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer
Akut-Kliniken, kurz ANOA, die sich verpflichten, die Behandlung
der Patienten in den Bereichen der Konservativen Orthopädie und
Unfallchirurgie, der Manuellen Medizin sowie der Schmerzmedizin nach den
neuesten wissenschaftlichen und praktischen medizinischen Erkenntnissen
durchzuführen. Nur 28 Kliniken in ganz Deutschland bieten dieses individuell
auf den Patienten zugeschnittene, ganzheitliche und Fachdisziplinen übergreifende
Behandlungskonzept an: Jetzt wurde auch das Krankenhaus Tauberbischofsheim offiziell
als ANOA-Klinik anerkannt.
In der
Abteilung bietet ein interdisziplinäres Team aus Fachärzten für Orthopädie
sowie Spezielle Schmerztherapie, Psychiatern und Psychologen, Physio- und
Ergotherapeuten sowie einer speziell qualifizierten Pflegekraft (Pain Nurse)
ein komplexes nicht operatives Behandlungskonzept orthopädischer Erkrankungen
an. Dabei verfolgen die Spezialisten einen ganzheitlichen Ansatz, da die Schmerztherapie,
insbesondere die der chronischen Schmerzen, oft eine komplexe Behandlung
benötigen "Schmerz kann viele unterschiedliche Ursachen haben. In unserer
Abteilung schauen wir ganz genau hin, um festzustellen, wo eigentlich das
Grundproblem liegt, um dieses dann gezielt konservativ zu therapieren", sagte
Dennis Sankat. Die Behandlung der Schmerzen erfolgt multimodal. Das bedeutet,
dass viele verschiedene Fachdisziplinen während der sogenannten Komplextherapie
zusammenarbeiten. "Die Patienten bleiben in der Regel sieben bis 14 Tage bei
uns. Jeden Fall besprechen wir gemeinsam im Team und entwickeln einen
individuellen Behandlungs- und Therapieplan - auch der Patient wird bei allen
Entscheidungsschritten intensiv mit einbezogen", erklärte der Chefarzt.
Erfahrene Fachärzte kümmern sich während eines stationären Aufenthalts um
Diagnostik und Therapie,
etwa um die Anpassung von Schmerzmitteln. Auch alternative Methoden wie
Akupunktur und Neuraltherapie werden angewendet. Darüber hinaus geht es darum,
unterschiedliche funktionelle Störungen in den Gelenken, der Muskulatur und dem
Bindegewebe mittels Manueller Medizin zu ertasten und zu lösen.
"Schmerzen
stellen oft auch eine große psychische Belastung für den Patienten dar. Dank
der engen Anbindung an die Abteilung für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie im Krankenhaus Tauberbischofsheim haben wir jederzeit die
Möglichkeit, einen Kollegen aus diesem Fachbereich hinzuzuziehen, um die
Patienten hier qualifiziert zu unterstützen - die Voraussetzungen für eine
umfassende Komplextherapie sind bei uns wirklich optimal", sagte Dennis Sankat.
Einen großen Stellenwert in der Behandlung nimmt außerdem die Physiotherapie
ein, darunter etwa Einzeltherapien mit Medizinischer Trainingstherapie, Wärme-,
Kälte- und Elektrotherapie, Fango aber auch Gruppentraining mit
Wassergymnastik, Qi Gong und Rückentraining. Darüber hinaus ist eine
Diätassistentin in die stationäre Behandlung eingebunden. "Insgesamt ein rundes
Konzept, das den Schmerzpatienten langfristig helfen soll", so der Chefarzt zur
Vorgehensweise. "Unser Bestreben ist es, dem Patienten - ganz im Sinne von ANOA
- die ganzheitliche Herangehensweise und Behandlung zu vermitteln und mit ihm
gemeinsam eine nachhaltige Behandlungsstrategie zu erarbeiten, so dass er die
Therapie auch über den stationären Aufenthalt hinaus selbstständig fortführen und
somit in Eigenleistung nachhaltig zu seinem Wohlbefinden beitragen kann", so
Dennis Sankat.
Schon seit
Gründung der Abteilung im Juni 2017 wurden Patienten nach einem an ANOA
angelehnten Konzept behandelt, mit dem Ziel langfristig Mitglied der
Arbeitsgemeinschaft zu werden. "Wir freuen uns sehr, dass sich die Bestrebungen
von Herrn Sankat gelohnt haben und wir jetzt eine der 28 ANOA-Klinken
Deutschlands sind. Das spricht auch für die Qualität der Behandlung in der
Abteilung", sagte Dr. Mathias Jähnel, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses
sowie Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie. Auch der Hausobere des Krankenhauses Tauberbischofsheim Dr.
Oliver Schmidt freute sich über die Aufnahme in den Fachklinik-Kreis und
gratulierte Dennis Sankat: "Schmerztherapie ist Teamwork. Die Mitarbeitenden,
die in die Prozesse mit eingebunden sind, setzen das Konzept der ANOA hier
täglich für unsere Patientinnen und Patienten mit großem Engagement um. Dafür
ein herzliches "Vergelts Gott" an die gesamte Abteilung und herzlichen
Glückwunsch."
Über ANOA:
Die ANOA
(Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer Akut-Kliniken) ist eine
medizinisch-wissenschaftliche Vereinigung von mittlerweile 28 Akutkrankenhäusern,
die im nicht operativen orthopädisch-unfallchirurgischen, manualmedizinischen
und schmerztherapeutischen Bereich tätig sind. Patienten mit komplexen und
multifaktoriellen Erkrankungen des Bewegungssystems sowie mit chronischen
Schmerzerkrankungen benötigen multidisziplinäre und multimodale Diagnostik- und
Therapiekonzepte. Im Mittelpunkt des ANOA-Konzeptes stehen daher individualisierte
befundorientierte Behandlungen auf neuro-orthopädischer Grundlage unter
Einbeziehung manualmedizinisch-funktioneller, schmerzmedizinischer und
psychotherapeutischer Methoden. Die ANOA ist der Auffassung, dass nur im Rahmen
einer ganzheitlichen Betrachtung langfristig wirksame Therapiekonzepte
umgesetzt werden können. Dazu hat die ANOA klinische Behandlungspfade mit
besonderen Behandlungsschwerpunkten entwickelt. Das ANOA Konzept basiert auf
den neuesten medizinischen Erkenntnissen und ist wissenschaftlich überprüft.