13.03.2017
Im Zimmer 78 des Psychiatrie-Neubaus finden Suchtgefährdete, Suchtkranke oder deren Angehörige von nun an immer mittwochs einen Ansprechpartner. Die ambulante Suchtberatung der agj im Main-Tauber-Kreis, in Trägerschaft des Fachverbands für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg e.V., bietet dort zwischen 16 und 16.30 Uhr eine offene Beratung an.
Die Themen, die angesprochen werden können sind vielfältig:
Alkohol, illegale Drogen, Nikotin, Abhängigkeit, Suchtvorbeugung oder
Glücksspiel. Gerade die Spielsucht habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen,
erklärte Dr. Mathias Jähnel, Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie,
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Ärztlicher Direktor des
Krankenhauses Tauberbischofsheim, beim ersten Termin im Krankenhaus. "Speziell
auf diesem Gebiet freuen wir uns über den Austausch und die fachliche
Unterstützung der Kollegen der ambulanten Suchtberatung", sagte der Facharzt für
Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
Neurologie, Geriatrie und Suchtmedizin. "Bereits seit mehreren Jahren läuft die
Zusammenarbeit mit den Suchttherapeuten sehr gut und erfolgreich. Deshalb haben
wir uns jetzt entschlossen, diese Zusammenarbeit um eine feste Sprechstunde am
Krankenhaus Tauberbischofsheim zu ergänzen", so Dr. Mathias Jähnel über die
Kooperation.
"Unser Ziel ist es, dass Angebot sehr offen zu gestalten.
Jeder kann unangemeldet vorbeikommen und an die Tür klopfen. Wir sprechen im
Vertrauen - alle Mitarbeitenden unterliegen der gesetzlichen Schweigepflicht",
beschreibt Michael Goldhammer, Dipl. Sozialarbeiter, Sozialpädagoge, Familien-,
systemischer und Suchttherapeut der agj, das Angebot. Abwechselnd werden Michael
Goldhammer und seine Kollegen Helmut Kaufmann und Alma Schmalzl im Krankenhaus
anzutreffen sein.
Für die Vermittlung von Gesprächen arbeite man aber nicht
allein mit der Abteilung für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie eng zusammen, sondern auch mit den anderen medizinischen
Abteilungen des Hauses. So kann z.B. auch die Innere Abteilung unter Leitung
von Chefarzt Dr. Helmut Reinwald Kontakt zu Suchtgefährdeten oder bereits
süchtigen Patienten herstellen. "Da wir in der Inneren Medizin auch
Entgiftungen durchführen, kommen wir sehr früh mit entsprechend gefährdeten Patientinnen
und Patienten in Kontakt. Zunächst vermitteln wir in solchen Fällen ein
Gespräch mit einer Vertreterin unseres Sozialdienstes, z.B. mit Iris Uihlein",
sagte Dr. Helmut Reinwald. Die Sozialdienst-Mitarbeiterin ergänzt: "Ich spreche
dann mit dem Patienten oder den Angehörigen und kann entsprechend
weitervermitteln." Denn es sei besonders wichtig, die Suchtkranken oder
Suchtgfährdeten möglichst früh zu erreichen, zum Beispiel direkt nach einer Alkoholentgiftung.
"Die Hemmschwelle ein Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen und sich helfen zu
lassen ist am niedrigsten, wenn man gerade ein solch einschneidendes Erlebnis
hinter sich hat", bestätigte Michael Goldhammer von der agj.