10.02.2014
Zahlreiche interessierte Ärzte trafen sich am Samstag, 8. Februar 2014, im Festsaal des Tauberbischofsheimer Rathauses, um die namhaften Referenten des 22. Fortbildungsseminars "Gastroenterologisches Forum im Taubertal" zu hören und die aktuellen, praxisrelevanten Themen zu diskutieren. Die Veranstaltungsreihe vermittelt Bewährtes und Neues in der Diagnostik und Behandlung gastroenterologischer Erkrankungen.
Die Veranstaltungsreihe wird seit 22 Jahren abwechselnd von den internistischen Chefärzten des Caritas-Krankenhauses Bad Mergentheim, des Krankenhauses Tauberbischofsheim und der Rotkreuzklinik Wertheim organisiert und mit Unterstützung der Firma Falk Foundation ausgetragen. Dieses Jahr oblag die Organisation dem Chefarzt der Inneren Medizin des Krankenhauses Tauberbischofsheim, Dr. Helmut Reinwald.
Prof. Dr. Tilo Andus aus dem Klinikum Stuttgart/Bad Cannstatt, ein Spezialist für entzündliche Erkrankungen des Magen- und Darmtrakts, referierte zum Thema "Mikroskopische Colitis", die häufig mit rheumatologischen Autoimmunerkrankungen verknüpft ist, und "Eosinophile Ösophagitis" (Entzündung der Schleimhaut der Speiseröhre), an die bei Patienten mit lokalisierten Schluckstörungen und Steckenbleiben der Nahrung in der Speiseröhre gedacht werden muss.
PD Dr. Jan Wehkamp aus dem Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart, klinischer Pharmakologe und international bekannter Forscher auf dem Gebiet der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, informierte über wichtige und neue Ergebnisse zur Entstehung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Außerdem stellte er neue Behandlungsmöglichkeiten zur Diskussion, die zum Teil schon in Studien umgesetzt werden.
Von chirurgischer Seite regte die Präsentation von PD Dr. Michael W. Müller, Leiter der Viszeralchirurgie und des Adipositaszentrums Stuttgart/Bad Cannstatt, zur Diskussion an. Hierbei wurden die chirurgisch sinnvollen und wirksamen Möglichkeiten der Behandlung von Patienten mit Fettleibigkeit ausgelotet und die Wirksamkeit der Stoffwechsel-Chirurgie insbesondere bei Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Schlaf-Apnoe-Syndrom erarbeitet.
Zum Abschluss demonstrierte Prof. Dr. Alexander Herold vom End- und Dickdarmzentrum Mannheim die wichtigsten Therapieoptionen bei Erkrankungen der Enddarm- und Analregion. Sein kritischer und auf reiche Erfahrung beruhender Vortrag gab den anwesenden Ärzten zuverlässige Handlungsanweisungen für die tägliche Praxis mit. Eine Erkenntnis aus seinem Vortrag: Die sakrale Nervenstimulation wird in Zukunft bei der Behandlung der analen Inkontinenz einen wesentlichen Platz einnehmen.
Die Teilnehmer, die rege hinterfragten und diskutierten, nahmen viele Anregungen für ihre Arbeit mit. Die Vorsitzenden Chefarzt Dr. Helmut Reinwald vom Krankenhaus Tauberbischofsheim und Chefarzt Dr. Albrecht Rottmann von der Rotkreuzklinik Wertheim freuten sich über die rege Teilnahme und den lebhaften Austausch. Dr. Helmut Reinwald dankte allen Teilnehmern, den Mitorganisatoren und Unterstützern sowie Bürgermeister Wolfgang Vockel, der den Festsaal für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt hatte. "Reich an neuen Erkenntnissen können wir unsere Patienten jetzt noch besser behandeln", so die abschließenden Worte des Chefarztes.