26.03.2014
Ob man es kosmetisch oder medizinisch betrachtet: Krampfadern machen weder ein schönes noch ein gesundes Bein. Sie können bei Nichtbehandlung zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Im Krankenhaus Tauberbischofsheim wird seit vielen Jahren in besonderem Maße Venenchirurgie betrieben. Jetzt wurde als Ergänzung ein neues Gerät zur Radiofrequenztherapie angeschafft, um den Patienten moderne, schonende Venen-Operationen anbieten zu können.
Bewegungsmangel, langes Stehen oder Sitzen, hormonelle Veränderungen, oder einfach ein paar Pfund zu viel - für Krampfadern gibt es viele Ursachen, die im Alltag von Familie und Beruf nicht immer vermeidbar sind. "Venenerkrankungen sind im Wesentlichen erblich bedingt, wie zum Beispiel bei Bindegewebsschwäche", sagt Dipl.-Psych. Hans-Jürgen Dreher, Oberarzt der Chirurgie am Krankenhaus Tauberbischofsheim, der auf über 5000 durchgeführte Krampfader-Operationen zurückblicken kann.
Im Wesentlichen enthält das Venensystem zwei Arten von Venen: tiefe und oberflächliche Beinvenen. Generell ist das Venensystem als Netzwerk aufgebaut. Normalerweise transportieren die Beinvenen das Blut zum Herz zurück und müssen dies gegen die Gesetze der Schwerkraft tun. Die Venenklappen sorgen dafür, dass das Blut nicht immer wieder nach unten sackt. Schließen diese jedoch nicht mehr vollständig, was durch eine Erweiterung der Venen oder eine Schwäche der Klappen hervorgerufen werden kann, ist der Rückstrom des Blutes zum Herz vermindert. Das Blut staut sich in den Beinen, und es entstehen geschlängelte, wulstförmige Stränge: die Krampfadern, die auf der Hautoberfläche sichtbar werden. Die Beine fühlen sich schwer an und es kann zu Hautveränderungen im Knöchelbereich oder Schwellungen kommen. Zudem drohen Venenentzündungen, Thrombosen, Knöchelwunden und Hautgeschwüre.
Schnelle und minimalinvasive Methode
"Ein frühzeitiges Erkennen und eine konsequente Behandlung durch eine herkömmliche chirurgische Therapie oder mit der Radiowellen-Methode können bestehende Beschwerden lindern und schwere Folgeschäden vermeiden", weiß der Facharzt für Chirurgie aus seiner langjährigen Erfahrung. "Die schnelle und minimal invasive Radiowellen-Methode kann Beine schon in kurzer Zeit wieder schön aussehen und Beschwerden verschwinden lassen". Die Technologie ist klinisch getestet und vielfach bewährt. Doch nicht jeder Patient sei für die Anwendung dieser Methode geeignet, weshalb selbstverständlich auch die bewährte chirurgische Therapie weiterhin angeboten und angewandt werde. Nicht zu verwechseln sei die Radiowellen-Behandlung mit der endovenösen Lasertherapie.
Die Methode kann ambulant, sowohl unter Lokalanästhesie als auch unter Vollnarkose, durchgeführt werden. Nach einer genauen Diagnose werden die betroffenen Venen durch eine gezielte Behandlung mit Radiofrequenzenergie verschlossen. Die lokal genau zu dosierende thermische Energie zieht die Vene soweit zusammen, bis sie sich ganz verschließt. Sie ist dann nicht mehr auf der Hautoberfläche sichtbar. Die gesamte Behandlung dauert im Normalfall nicht länger als 30 Minuten. "Der Erfolg ist schon nach wenigen Tagen zu sehen und zu spüren", versichert Hans-Jürgen Dreher, zu dessen Spezialgebiet neben Krampfadern auch chronische Wunden zählen, "in der Regel können Patienten innerhalb weniger Tage ihre normalen Tätigkeiten wieder aufnehmen, Sport können sie bereits nach einer Woche wieder treiben. Im Anschluss an die Behandlung sollten sie regelmäßig spazieren gehen." Circa zwei Wochen Kompressionsstrümpfe zu tragen sei empfehlenswert.
Info: Die Sprechstundenzeiten für Krampfadern von Hans-Jürgen Dreher lauten wie folgt: dienstags und mittwochs von 13 bis 14:45 Uhr. Zu erreichen ist er unter Telefon 09341 800-1261, per Fax an 09341 800-1423 oder per E-Mail an hans-juergen.dreher@khtbb.de